15. Okt. 2019

Wir wollen Brücken sein

Korntal: „Wir wollen Brücken bauen!“ Unter diesem Motto wurde am Sonntag, den 13. Oktober 2019, in Korntal das 27. Europäische Volksmusikkonzert gefeiert.

In der fast vollbesetzten Stadthalle konnten sich Bürger aus nah und fern, darunter auch Prominente aus der Region, riesig freuen, als die Moderatorin Ines Wenzel durch das Programm führte.

 

Für die vielen Besucher gab es ein vielseitiges Musikprogramm mit inter-nationalen Folkloregruppen aus Litauen, Weißrussland, der Tschechischen Republik und aus Deutschland.

So konnten der „Laurentius Gesang“ aus Kempten, das „Lithauniain Folklore Ensemble“ aus Vilnius/Litauen, die „Familienmusik Bauke“ aus Unterheinriet, die „Dudelsack-Kapelle“ aus Pilsen/Tschechei, die „Egerländer Familienmusik Hess“ aus Hirschhorn/Neckartal und das „Folkloreensemble Javor“ aus Weißrussland ihr Bestes zeigen.

Das besondere an dieser Veranstaltung war, dass alle teilnehmenden Gruppen während der gesamten Zeit immer auf der Bühne waren und im zweiten Konzertabschnitt alle miteinander musizierten und zum Schluss im „großen Orchester“ das Publikum zum tosenden Beifall brachten.

Wen wundert es, dass die begeisterten Besucher Zugaben forderten und sich heute schon auf das 28. Europäische Volksmusikkonzert 2020 in Korntal freuen.

Wahrlich ein Fest der Superlative! Und deshalb ein großes Dankeschön an die vielen ehrenamtlichen Helfer dieser Veranstaltung.

Text, Foto und Video: POSITIV-MEDIEN (Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Zoo-Doku gibt ungewöhnliche Einblicke

TV-Tipp: ARD wiederholt Zoo-Doku „Eisbär, Affe & Co“ samstags

Wie funktioniert einer der größten Zoos Europas? Täglich sind 11.000 Tiere in der Wilhelma zu versorgen, die 1.200 verschiedene Bedürfnisse haben – mindestens. Denn so viele Tierarten gibt es im Zoologisch-Botanischen Garten in Stuttgart.

Unser Foto zeigt: Das Faultier-Baby ruht auf dem Bauch seiner Mutter Marlies

Jetzt wiederholt die ARD die 40 jüngsten Folgen der Zoo-Dokumentation „Eisbär, Affe & Co.“. Das Fernsehpublikum sieht dabei die tierischen Hauptdarsteller und die Arbeit der Wilhelma-Pflegerinnen und -Pfleger ganz aus der Nähe, wie sie die Gäste vor Ort nicht zu Gesicht bekommen können. Die 2017 erstausgestrahlte fünfte Staffel der erfolgreichen Serie ist jetzt bundesweit im ersten Programm der ARD in der Regel samstags als Doppelfolge um 9.45 und 10.40 Uhr zu verfolgen.

http://www.daserste.de/information/zoogeschichten/eisbaer/index.html.

Dort sind bereits wiederholte Folgen ein Jahr lang nach Ausstrahlung noch online anzuschauen.

Wilhelma nimmt Abschied von krebskrankem Panzernashorn

Eine bedeutende Tierbiographie ist zu Ende gegangen. Die Wilhelma verabschiedet sich von Panzernashorn Sani. Die 26-jährige Kuh litt seit einiger Zeit unter einer zunehmenden Krebserkrankung, die zuletzt auch auf lebenswichtige Organe übergegriffen hatte.

„Es ist immer traurig, sich von einem Tier zu trennen“, sagte der Direktor des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart, Dr. Thomas Kölpin (Foto-links). „Sani war für viele eine Weggefährtin über ein Vierteljahrhundert, für die Beschäftigten wie auch die Gäste der Wilhelma.“

Die Tierärzte hatten der Patientin mit medizinischen Mitteln die Lebensqualität erhalten, solange es ging. Gemeinsam mit den Pflegerinnen und Pflegern, die Sani täglich betreuten, kamen sie nun aber überein, das zusehends abgemagerte Tier in Würde gehen zu lassen und von dem Leiden im Endstadium zu erlösen. Durch eine Narkose, aus der es nicht mehr aufwachte, ist das Nashorn heute sanft entschlafen.

Im Spiel mit ihrem jüngsten Kalb Savita haben die Wilhelma-Gäste Sani in bester Erinnerung.

Nashornkuh Sani, bevor sie von ihrer Krankheit gezeichnet war.

Seine letzte Reise tritt es nach Bonn an. In der Bundesstadt bereitet das Forschungsmuseum Koenig das Skelett auf. So bleibt der Dickhäuter in einer der größten Naturkundesammlungen Deutschlands für die Wissenschaft und die Öffentlichkeit der Nachwelt erhalten. „Das ist eine sinnvolle Fortsetzung nach einem Leben, das wertvoll und fruchtbar war“, erklärte Kölpin. Er würdigte die wichtige Rolle von Sani für den Erhalt der Panzernashörner. Als Staatsgeschenk des damaligen Königreichs Nepal war das im Chitwan-Nationalpark geborene Kalb zum Amtsantritt von Ann-Katrin Bauknecht als Honorarkonsulin in Südwestdeutschland 1993 in die Wilhelma gekommen. Einige Jahre später wurde Sani eines der Gründungsmitglieder des  Erhaltungszuchtprogramms der europäischen Zoos für Panzernashörner. „Als in der Herkunftsregion der Art geborenes Tier war sie eine wichtige Säule für die genetische Vielfalt der Reservepopulation, die in unseren Zoos gepflegt und nachgezüchtet wird“, so Kölpin, der auch zoologischer Kurator für die Dickhäuter ist.

Nashörner gibt es in der Wilhelma seit 1968. Das jüngste Zuchtpaar Bruno und Sani hat zusammen sechs Jungtiere bekommen. Sie sind mit Zoos in Spanien, Portugal, Polen, Schottland, Türkei und den Niederlanden in ganz Europa zu Hause und haben Bruno und Sani bereits zu mehrfachen Großeltern gemacht. Alle tragen das Initial der Mutter im Namen: die Söhne Sahib und Samir genauso wie die Töchter Sarasvati, Shiva, Shikari und sowie der jüngste Spross Savita. Der ist auf Empfehlung des Zuchtkoordinators im Oktober 2016 an den Zoo in Lissabon zu einem jungen Bullen einer seinerseits seltenen Blutlinie vermittelt worden.

Diese asiatische Nashornart war einst von Pakistan bis Südchina verbreitet. Heute gibt es nur noch weniger als 3000 Tiere am Fuße des Himalayas und in getrennten Rückzugsgebieten der indischen Bundesstaaten Westbengalen und Assam. Zwei Drittel der verbliebenen Panzernashörner leben im Kaziranga-Nationalpark im Nordosten des Subkontinents. Die Wilhelma unterstützt dort das Schutzprojekt der Organisation „Save the Rhino“. Doch selbst in einem Nationalpark drohen den Tieren Gefahren. Diesen Sommer sind im Kaziranga-Park Nashörner in den Wassermassen des Monsuns ertrunken. „Dass sich die Programme vor Ort und in Zoos ergänzen, ist absolut zentral“, betont Kölpin. „Existiert eine Tierart nur noch in wenigen Regionen, können Seuchen oder Naturkatastrophen die Art komplett auslöschen, falls sie nicht in Zoos überleben – daher sind wir für den Beitrag, den Sani mit ihrem Nachwuchs geleistet hat, außerordentlich dankbar.“

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)