26. Juni 2019

Landesregierung von BW setzt sich für Sicherheit des jüdischen Lebens ein

Stuttgart: Der Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, hatte  am Dienstag, den 25. Juni 2019, die Vorstände der Israelitischen Religionsgemeinschaften Baden und Württemberg zum Jahresgespräch in der Villa Reitzenstein in Stuttgart empfangen.

Unser Foto zeigt: Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, 3.v.l.), Staatsministerin Theresa Schopper (hinten, M.), dem Beauftragten der Landesregierung gegen Antisemitismus, Dr. Michael Blume (vorne, r.) und den Vorständen der Israelitischen Religionsgemeinschaften Baden und Württemberg.

 „Wie auch in den vergangenen Jahren freue ich mich, die Vorstände der Israelitischen Religionsgemeinschaften Badens und Württembergs in der Villa Reitzenstein begrüßen zu dürfen. Es ist wichtig, gemeinsam im Gespräch zu bleiben und uns über die aktuellen Entwicklungen auszutauschen – über die positiven und die sorgenvoll stimmenden“, so der Ministerpräsident und Kirchenbeauftragte der Landesregierung Winfried Kretschmann anlässlich des Jahresgesprächs mit den Israelitischen Religionsgemeinschaften. „Vorfälle wie etwa ein antisemitischer Aufmarsch vor der Pforzheimer Synagoge und antisemitische Wahlplakate während des kommunalen und europäischen Wahlkampfes im Frühjahr 2019 zeigen, wie wichtig das dauerhafte Engagement gegen Antisemitismus ist. Die Landesregierung wird sich weiterhin vehement für die Sicherheit jüdischen Lebens in Baden-Württemberg einsetzen.“

Auch der Beauftragte des Landes gegen Antisemitismus Dr. Michael Blume betont, wie wichtig der fortwährende und nachhaltige Einsatz gegen Antisemitismus ist. „Noch in diesen Tagen wird der erste Bericht über den Stand der Bekämpfung des Antisemitismus mit Handlungsempfehlungen für alle Bereiche der Landespolitik an den Landtag gehen“, so Dr. Blume.

Der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden Rami Suliman nimmt aufgrund von Vorfällen wie dem Aufmarsch in Pforzheim eine verstärkte Verunsicherung unter Jüdinnen und Juden wahr. „Wir sind uns sicher, dass die Landesregierung alles tun wird, um die Sicherheit der in Baden-Württemberg lebenden Juden zu gewährleisten. Wir danken dem Ministerpräsidenten, den Mitgliedern der Landesregierung und dem Landtag für Ihre Unterstützung auf diesem Gebiet“, so Suliman. „Gemeinsam wollen wir an einem weltoffenen, lebenswerten Baden-Württemberg weiterarbeiten. Dem Ministerpräsidenten persönlich danken wir für das stets offene Ohr für unsere Belange.“

Die Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg Prof. Barbara Traub betont die Wichtigkeit von Bildung und pädagogischer Arbeit zur Stärkung des jüdischen und gesamtgesellschaftlichen Lebens. „Ob in Kindertagesstätten, in der Jüdischen Grundschule Stuttgart (JGS) oder an der Hochschule für Jüdische Studien (HfJS) – stets legen wir einen besonderen Wert auf Austausch und Begegnung. Wir sehen uns in unserem Bemühen zur Intensivierung der Bildungsarbeit von der Landesregierung, den Ministerien und dem Ministerpräsidenten sehr gut unterstützt.“

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-STM-BW * Waldemar Herzog)

Eierkarton – Was drauf steht muss auch drin sein!

Stuttgart: Wer Eier eines bestimmten Hofes auf dem Eierkarton bewirbt, muss auch dafür sorgen, dass die Eier tatsächlich von Legehennen dieses Betriebs kommen – so urteilte das Oberlandesgericht Stuttgart zugunsten der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Diese hatte gegen einen Erzeuger und den vertreibenden Einzelhändler wegen Irreführung von Verbrauchern geklagt. Die Werbung auf dem Eierkarton bewarb einen regionalen Erzeugerhof, enthalten waren jedoch Eier aus einem anderen Betrieb.

Der „Haldenhof“ in Beuren bewarb zehn Eier aus Bodenhaltung „mit überdachtem Auslauf“ und weiteren Attributen auf dem Eierkarton wie „frische Rohmilch ab Hof“, „Nudeln aus eigener Herstellung“, „Vesperstüble“, „Kutschenfahrten“ sowie mit der comichaften Abbildung eines Huhns über einem gerade gelegten Ei. Verbraucher kauften diese Eier in einem nahegelegenen REWE Supermarkt in Neuffen und stellten fest, dass die Eier tatsächlich auf einem Betrieb in Hardthausen erzeugt wurden – über 100 Kilometer entfernt von Beuren. Sie beschwerten sich bei der Verbraucherzentrale über diese Täuschung. Denn sie hatten die Eier nicht nur wegen des vermeintlich kurzen Transportwegs gekauft, sondern vor allem im Glauben, damit gerade einen heimischen Landwirt zu unterstützen.

Die Verbraucherzentrale mahnte sowohl den Haldenhof als auch den REWE-Einzelhändler ab und reichte schließlich Unterlassungsklage vor dem Landgericht Stuttgart ein. In erster Instanz verlor die Verbraucherzentrale beide Verfahren. Die Richterin meinte, dass dem Verbraucher ein Transportweg von über 100 Kilometern letztendlich gleichgültig sei und verneinte eine Irreführung.

Die Verbraucherzentrale legte gegen diese Urteile Berufung ein. In den mündlichen Verhandlungen am 18.04.2019 (Aktenzeichen: 2 U 145/18 und 2 U 152/18) bestätigte das Oberlandesgericht Stuttgart die Auffassung der Verbraucherzentrale: Die Vermarktung von Eiern in der beschriebenen Weise sei irreführend, wenn die Eier nicht auf dem Haldenhof erzeugt worden seien, die Aufmachung des Eierkartons aber genau das nahelegen würde. Denn für Verbraucher seien auch Informationen über Herkunft und Transportwege sehr wohl kaufentscheidend.

„Eine wichtige Entscheidung für Verbraucher“, sagt Christiane Manthey von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Sie zeigt, das bei der Beurteilung von Irreführung und Täuschung nicht allein die Pflichtkennzeichnung (hier der Erzeugercode auf dem Ei), sondern die gesamte Aufmachung des Produktes beachtet werden muss“, erklärt die Ernährungsexpertin.

Auf dringendes Anraten des OLG Stuttgart erkannten die Beklagten die Unterlassungsansprüche an.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Verbraucherzentrale-BW * Waldemar Herzog)

E-Scooter unterwegs - Fallstricke bei der Tretrollernutzung

Berlin: Unter anderem in Berlin, Hamburg, Köln und München können elektrische Tretroller über diverse Sharing-Anbieter bereits unkompliziert ausprobiert werden. Zudem stehen zahlreiche Modelle verschiedener Hersteller in Kürze zum Kauf bereit. Ab 14 Jahren dürfen die Roller, die über eine Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) verfügen, in der Regel auf den Radwegen gefahren werden. Es wird eine Kfz-Haftpflichtversicherung nebst Versicherungsplakette am Fahrzeug benötigt. Gehwege sind tabu. Falls kein Radweg vorhanden ist, muss auf die Straße ausgewichen werden. Soweit bekannt – aber es gibt weit mehr Regeln, die künftige Rollerfahrer wissen müssen. Der ACE, Deutschlands zweitgrößter Autoclub, informiert über die weniger präsenten aber ebenso wichtigen Vorschriften.

Promillegrenzen für Rollerfahrer: Anders als für E-Bikes und Pedelecs gelten für elektrische Tretroller in punkto Alkohol die gleichen Regeln wie für Autofahrer. Während Erstere als Fahrrad eingestuft werden, gelten im Gegensatz dazu E-Scooter als Kraftfahrzeuge.

Das heißt, für Fahranfänger gilt die 0,0 Promillegrenze. Für alle anderen ist mit 0,5 Promille Alkohol im Blut Schluss, ansonsten drohen Bußgeld und Strafe. Die Haftpflichtversicherung reguliert grundsätzlich den Schaden eines Dritten, wenn dieser schuldhaft herbeigeführt wurde, was auch bei Trunkenheit am Rollerlenker gilt. Unter Umständen kann der Versicherer jedoch Geld von seinem Kunden zurückfordern: Regressforderungen sind bereits ab 0,3 Promille möglich.

Kraftfahrzeug ohne Helmpflicht: Anders als für zweirädrige Kraftfahrzeuge normalerweise üblich, gibt es für elektrische Tretroller keine Helmpflicht im Straßenverkehr. Hier wird der kleine E-Scooter wie ein Fahrrad behandelt. Der ACE empfiehlt zur eigenen Sicherheit: Trotzdem unbedingt einen Helm tragen.

„Fahrrad frei“ auf Gehwegen gilt nicht für E-Roller: Gerade in Städten mit einem lückenhaften Radwegenetz werden häufig Gehwege mit entsprechender Breite für die Fahrradnutzung freigegeben. Doch das Zusatzschild „Fahrrad frei“ gilt nicht für die sogenannten Elektrokleinstfahrzeuge. Auch wenn die E-Scooter vorrangig auf Radwegen fahren sollen, müssen sie in diesem Fall auf die Straße ausweichen. Nur wenn für Gehwege das neue Zusatzzeichen „Elektrokleinstfahrzeuge frei“ angebracht wird, das einen Elektrotretroller abbildet, ist auch hier das Befahren erlaubt.  

Keine einheitliche Regelung zur Mitnahme in Bus und Bahn: Um als Alternative auf der ersten und letzten Meile ihr Potenzial entfalten zu können, ist es entscheidend, dass elektrische Tretroller im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unkompliziert mitgenommen werden können. Jedoch: Derzeit gibt es keine einheitlichen Regelungen zur Mitnahmemöglichkeit der E-Scooter in Bus und Bahn. Gewicht, Radgröße und Maße im zusammengeklappten Zustand können derzeit darüber entscheiden, ob die klappbaren E-Roller im ÖPNV mitgenommen werden können oder nicht. Über die Beförderungsbedingungen entscheidet jedes einzelne Verkehrsunternehmen bzw. der jeweilige Verkehrsverbund für sich. Der ACE fordert die Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde auf, für die Verbraucher schnellstmöglich einheitliche, leicht verständliche und nutzerfreundliche Bestimmungen in ihren Beförderungsbedingungen festzuschreiben.

Über den ACE Auto Club Europa e.V.: Der ACE Auto Club Europa ist Mobilitätsbegleiter aller modernen mobilen Menschen. Wir bieten unseren über 630.000 Mitgliedern klare Orientierung, sichere Hilfe und zuverlässige Lösungen. Die Kernthemen des Clubs sind die klassische Pannen- und Unfallhilfe sowie Verkehrssicherheit, Elektromobilität, neue Mobilitätsformen und Verbraucherschutz.

Weitere Informationen: ACE-Auto Club Europa e.V. * Telefon 030-2787250 * Märkisches Ufer 28 * 10179 Berlin * E-Mail: info@ace.de * Internet: www.ace.de

Text und Foto POSITIV-MEDIEN (PR-ACE * Waldemar Herzog)

Ronan Drury ist im Golden Nugget zu Gast

Stuttgart-Stammheim: Der Country und Western Club, Stuttgart Stammheim, lädt am Mittwoch, den 03. Juli.2019 um 20:00 Uhr, zu einer Country-Musik-Veranstaltung mit  Ronan Drury.

Ronan Drury wurde in Dublin geboren und wuchs dort auch auf. Seit vielen Jahren singt er und spielt er Gitarre. Sein Repertoire umfasst irische Balladen, Folk, Country und Popmusik - ein umfangreiches gemischtes Programm.

Im Jahr 1993 besuchte er zum ersten Mal Deutschland. In der Folgezeit kam er immer wieder zurück, um in irischen Pubs aufzutreten. Schließlich übersiedelte er 1997 nach Deutschland und wurde einer der besten irischen Entertainer, der es versteht, sein Publikum zu fesseln.

Sein unvergleichlicher Stil wendet sich immer an diejenigen, die aussagekräftige Texte lieben. Verpackt in wunderschönen Melodien hat er sicher auch wieder einige Lieblingssongs seines Publikums mit dabei.

Wer ihn einmal gehört hat, will ihn immer und immer wieder hören, denn schließlich sind aus seiner Familie, mehreren Generationen lang, berufsmäßige Unterhaltungskünstler hervorgegangen.

Die Veranstaltung findet wie immer im *Golden Nugget Saloon* des „Ristorante da Gió“, 70439 Stuttgart-Stammheim, Münchinger Straße 90 statt.

Der Eintrittspreis beträgt für CWC-Mitglieder 3,- €, für alle Anderen nur 6 €.

Text und Foto POSITIV-MEDIEN (PR-CWC * Waldemar Herzog)

Fest der Kulturen in Gerlingen

Gerlingen: Am Samstag, den 6. Juli 2019, findet ab 13 Uhr das 4. Fest der Kulturen vor der Aula der Pestalozzischule in Gerlingen statt.

Vor der Aula der Pestalozzi-Schule dürfen sich die Besucher*innen auf folkloristische Tanzaufführungen freuen. Für das leibliche Wohl sorgen landestypische Speisen aus Arabien, der Türkei, Frankreich, Indien, Lateinamerika und Deutschland. In Kooperation mit dem Weltladen Gerlingen gibt es auch fair gehandelte Produkte. Das kulturelle Rahmenprogramm beinhaltet eine Salsa-Aufführung, eine Bollywood-Tanzeinlage und Afro-Beats.

Mit dem Fest der Kulturen möchten die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises zum guten Miteinander der Kulturen aufrufen. Der Erlös des Festes geht in vollem Umfang an soziale Projekte für sozial benachteiligte Kinder.

Der Veranstalter Arbeitskreis Interkulturelle Vielfalt der Lokalen Agenda Gerlingen, begrüßt die Bürger*innen herzlich zu dieser Veranstaltung.

Information bei: Julia Weller * Online-Redaktion * Stadtverwaltung Gerlingen * Hauptamt * Rathausplatz 1 * 70839 Gerlingen * Telefon 07156-2057103 * Telefax:  07156-2055104 * E-Mail: j.weller@gerlingen.de oder a.frohmaier@gerlingen.de * Internet: www.gerlingen.de/festderkulturen *

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Stadt Gerlingen * Waldemar Herzog)

Neues aus der Wilhelma

Musik zwischen Tropenpflanzen, Pelikanen und maurischem Garten

Am Freitag, 19. Juli 2019, ist das Staatsorchester Stuttgart ab 18 Uhr zum ersten Mal zu Gast in der Stuttgarter Wilhelma und gestaltet dort einen Abend mit mehreren kleinen Konzerten unter freiem Himmel an verschiedenen Orten.

„Die oft beschworene Öffnung des Hauses soll für uns einmal mehr Realität werden: Wir freuen uns auf einen feinen musikalischen Abend für alle Stuttgarter*innen in der Wilhelma“, so Viktor Schoner. Unser Dank gilt der LBBW, die seit dieser Spielzeit als Digitalpartner der Staatsoper Stuttgart so manches Projekt im Internet fördert – und ihr Engagement in unserer ersten Saison nun mit diesem außergewöhnlichen Abend krönt. Nur diese Unterstützung ermöglicht den freien Zugang aller Wilhelma-Besucher*innen zu den einzelnen Konzerten.“

In der historischen Parkanlage können Besucherinnen und Besucher an unterschiedlichen Orten Konzertbeiträgen aller Art lauschen, vom filigranen Harfen- und Gitarrentrio über das Holzbläserquintett bis hin zur energetischen Brass Band. Ein Saisonabschluss, der die Vielfalt und Leidenschaft dieses Orchesters feiert!

Basierend auf den Opernpremieren der zu Ende gehenden Saison gestalten die Mitglieder des Staatsorchesters ein Programm mit Werken von Richard Wagner, Wolfgang Amadeus Mozart, Sergej Prokofiew, John Adams und anderen.

Außerdem präsentieren sie dem Publikum Musik verschiedener Stilrichtungen: von Tango über Minimal Music bis hin zu eigens für den Abend arrangierten Wagner-Highlights. Und neben dem Sitzkissenkonzert für Kinder darf natürlich – aus gegebenem Anlass – Camille Saint-Saëns’ Karneval der Tiere nicht fehlen.

Zum Abschluss des Sommerabends laden das Staatsorchester Stuttgart und die Wilhelma ins Wilhelma-Theater ein. Der im Jahr 2018 bereits zum elften Mal als „Opernchor des Jahres“ (Opernwelt) ausgezeichnete Staatsopernchor Stuttgart wird den Abend als „Special Guest“ musikalisch bereichern und am Maurischen Garten bekannte Opernchöre singen.

Am 19. Juli 2019 ist die Wilhelma ausnahmsweise bis 21.30 Uhr geöffnet. Die Kassen schließen regulär um 20 Uhr

Weitere Informationen * Tickets * Programm: www.wilhelma.de * www.staatsoper-stuttgart.de , Email: sara.hoerr@staatstheater-stuttgart.de

Schneeleoparden-Zwillinge durchstreifen das Außengehege

Doppelte Freude nach langem Warten: Nach sechs Jahren haben die Schneeleoparden in der Wilhelma wieder Nachwuchs. Der Zoologisch-Botanische Garten in Stuttgart hatte die Felsenanlage für die charismatische Tierart eigens umfangreich umgebaut, um den Katzen optimale Aufzuchtsbedingungen zu bieten. Am Mittwoch, 29. April, folgte der Lohn: Katze Kailash brachte zwei gesunde Jungtiere zur Welt. Nachdem sie zunächst in der Wurfbox heranwachsen durften, wagten sich die Zwillinge heute zum ersten Mal unter den wachsamen Augen ihrer Mutter nach draußen. „Wenn man der kleinen Familie nun beim Toben und Entdecken zuschaut, ist klar, dass sich diese großen Investitionen gelohnt haben“, sagt Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin.

Unsere Fotos zeigen: (Bild 1): Die Zwillinge sind nun acht Wochen alt und verlassen zum ersten Mal ihre Wurfbox. Auch die Außenanlage dürfen sie seit heute an der Seite ihrer Mutter erkunden. * (Bild 2): Heute stand für die kleinen Schneeleoparden der erste Ausflug auf die Außenanlage an. (Bild 3): Im Innengehege versucht der kleine Kater bereits zu klettern. *

Die Hoffnung, dass es mit der Familiengründung im runderneuerten Domizil gleich im ersten Jahr klappt, war bei allen Beteiligten stetig gewachsen. Kailash und ihr Partner Ladakh hatten die im März 2018 eröffnete Gebirgslandschaft gut angenommen. Die beiden teilten sich einen gemeinsamen Liegeplatz und vertieften sich mit Beginn der Paarungszeit im Januar in innige Fellpflege. „Wir schreiben uns immer die Daten auf, an denen der Kater auffällig an seiner Katze interessiert ist“, erklärt Tierpfleger Andreas Wössner. „So haben wir im Blick, wann wir ungefähr mit Nachwuchs rechnen können. Ob es klappt, weiß man aber natürlich nie genau.“ So wurde für Kailash im März schon einmal die Wurfbox im Innengehege vorbereitet, zu der sie Tag und Nacht Zugang hatte. „Wir haben ein Bäuchlein gesehen und gehofft, dass wir nicht nur zu gut gefüttert haben“, berichtet Wössner. „Einen Monat vor der Geburt hat sie sich dann nicht nur in der Nacht, sondern auch tagsüber in die Wurfbox zurückgezogen.“ Ihre Jungtiere brachte Kailash am 29. April schließlich ganz unbeobachtet zur Welt. Beim abendlichen Kontrollblick in den Stall war sie schon ganz mit der Versorgung der noch dunkel gefärbten Neugeborenen beschäftigt.

Auch in den folgenden Tagen wich sie ihrem Nachwuchs nicht von der Seite. „In der ersten Woche kümmert sich die Katze eigentlich nur um die Jungtiere und frisst selbst nicht“, erzählt der Tierpfleger. Die Welpen wiegen bei der Geburt nur etwa 450 Gramm und sind anfangs blind. Erst nach sieben bis zehn Tagen öffnen sie ihre Augen. „Inzwischen schleppt Kailash das Fleisch bereits in die Nähe der Kleinen. Sie probieren schon die ersten Bissen, obwohl Milch im Moment noch ihre Hauptnahrung ist.“ Im Alter von acht Wochen verlassen kleine Schneeleoparden zum ersten Mal ihre Wurfhöhle. Ihre großen Tatzen richtig einzusetzen, will dann erst einmal geübt sein. „Anfangs schleichen sie eher, da schleift der Bauch noch über den Boden“, sagt Wössner. „Um aber draußen gut zurechtzukommen, müssen sie sich wirklich sicher fortbewegen können.“

Damit die Zwillinge für ihr erstes Abenteuer in der Gebirgslandschaft gut gerüstet sind, stand heute Morgen die erste tierärztliche Untersuchung auf dem Plan. Dabei konnte zudem das Geheimnis um die Geschlechter gelüftet werden: Eine Katze und ein Kater erfreuen sich bester Gesundheit. Nach der obligatorischen Impfung öffnete sich für die kleinen Schneeleoparden zum ersten Mal die Tür zur ihrem neuen Reich: Die am Hang gelegene Freianlage ist dem zentralasiatischen Hochgebirge, dem natürlichen Verbreitungsgebiet der Schneeleoparden, nachempfunden. Zwischen Granitbrocken, Geröll und Baumstämmen wachsen

Latschenkiefer, Enzian und Glockenblume. Nach kurzem Zögern tapsten die Geschwister vorsichtig und noch ein wenig unbeholfen an der Seite ihrer Mutter nach draußen. Ihr Revier dürfen die beiden nun täglich Schritt für Schritt erkunden. Der Zugang zum Innengehege bleibt dabei geöffnet, um Kailash und ihren Schützlingen zum Ruhen oder Säugen einen geschützten Rückzugsraum zu bieten. So können die Katzen selbst entscheiden, wann sie sich den Wilhelma-Gästen auf der Außenanlage zeigen möchten.

Vom benachbarten Gehege aus kann Vater Ladakh verfolgen, wie sein Nachwuchs mit großen Augen die Welt entdeckt. Wenn sich die erste Aufregung gelegt hat, soll er die Zwillinge persönlich kennenlernen. Obwohl Schneeleoparden in der Regel Einzelgänger sind, hatte er schon bei dem ersten Wurf mit Kailash unter Beweis gestellt, dass er seinen Teil zur Erziehung seiner Zöglinge beitragen kann. Die im Juli 2013 geborenen Drillinge waren die letzten Jungtiere, die noch im alten Schneeleoparden-Gehege zur Welt gekommen waren. Um den kletterfreudigen Katzen mehr Platz und bessere Aufzuchtsbedingungen bieten zu können, wich diese in die Jahre gekommene Anlage gegenüber der Bärenfelsen einem Neubau. Rund 1,6 Millionen Euro investierten der Landesbetrieb Wilhelma und sein Förderverein in das Projekt. In eineinhalb Jahren Bauzeit wurden die Innenställe modernisiert und das komplette Areal hangabwärts erweitert. Das so entstandene Außengehege erstreckt sich mit 730 Quadratmetern über die vierfache Fläche der ursprünglichen Anlage.

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Schneeleoparden liegt hauptsächlich in der Mongolei, in China und Indien. In Höhen von bis zu 6000 Metern führen die meist dämmerungsaktiven Gebirgsbewohner ein eher zurückgezogenes Leben. Obwohl sich das Habitat der Schneeleoparden insgesamt über mehr als 1,7 Millionen Quadratkilometer erstreckt, gibt es nur noch geschätzte 4.000 Tiere. Angesichts des stark zurückgehenden Freilandbestandes ist die Nachzucht der bedrohten Schneeleoparden in den Zoos weltweit von besonderer Bedeutung. Die Wilhelma unterstützt den Erhalt dieser Art nicht nur durch die Teilnahme am Europäischen Erhaltungszuchtprogramm, sondern engagiert sich gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) auch im Lebensraum der Schneeleoparden für deren Schutz. Mit Spenden fördert der Zoologisch-Botanische Garten unter anderem eine Anti-Wilderer-Einheit und ein Rehabilitationszentrum für beschlagnahmte und verletzte Tiere in Kirgistan.

Text und Foto: POSITIV-MEDIEN (PR-Wilhelma * Waldemar Herzog)